GraceNotes
   

   Die römisch-katholische Kirche, Gnade und Errettung



Was lehrt die römisch-katholische Kirche darüber, wie man auf ewig errettet werden kann? Die römisch-katholische Auffassung von der Errettung ist von ihren Ansichten über Gnade, Rechtfertigung und Sühne abgeleitet. Die Frage ist, ob diese Auffassungen biblisch sind. Die unten dargestellten Lehren der römisch-katholischen Kirche kann mit dem Katechismus der katholischen Kirche (1994) verifiziert werden, welcher als Kompendium aller katholischen Lehren angesehen wird. Er rührt vom Konzil von Trient (1545-1563), dem Ersten Vatikanischen Konzil (1869-1870) und dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) her. Obwohl die römisch-katholischen Lehren über Gnade und Errettung kompliziert und manchmal verwirrend sind, werden wir versuchen, sie auf einfache Weise widerzugeben und sie mit der Lehre der Bibel zu vergleichen.

Römischer Katholizismus und Gnade

Der römische Katholizismus sieht die Gnade als eine heiligende, übernatürliche Disposition oder Qualität der Seele. Gott spendet Säuglingen diese heiligende Gnade durch das Ritual der Taufe, welche sie erneuert und ihnen den Heiligen Geist einflößt. Erwachsene erlangen die heiligende Gnade, wenn sie auf Gottes vorläufige Gnade reagieren, die ihnen hilft, in Glauben und guten Werken zu wachsen. Durch Einhaltung der sieben Sakramente (Taufe, Firmung, Eucharistie, Bußsakrament, Krankensalbung, Weihesakrament, Ehe) flößt Gott dann mehr Gnade durch diese Kanäle ein. Diese Einflößung von Gnade ist die Kraft, um gute Werke zu tun, die mehr Gnade einbringen. Daher beruht Gnade auf Verdienst. Gnade ist niemals ein vollkommen kostenloses und unverdientes Geschenk, sondern wird immer durch verschiedene Akte des Gehorsams erlangt.

Im Gegensatz zur römisch-katholischen Lehre stellt die Bibel die Gnade klar als kostenloses Geschenk dar. Sie ist bedingungslos und kann nicht durch Verdienst, Gehorsam oder gute Werke verdient werden. Die Gnade der Errettung hat ihren Ursprung in Gottes Weisheit nach Seinem Wohlgefallen und Ratschluss (Eph. 1:7-9). Gläubige werden durch Gnade als kostenloses Geschenk errettet, nicht durch Werke (Röm. 3:24; Eph. 2:8-9). Gute Werke sind eine Konsequenz der Gnade, keine Bedingung für die Gnade (Eph. 2:10; Titus 2:11-12). Römer 11:6 macht deutlich, dass Gnade Werke ausschließt und umgekehrt: “Wenn aber aus Gnade, so ist es nicht mehr um der Werke willen; sonst ist die Gnade nicht mehr Gnade; wenn aber um der Werke willen, so ist es nicht mehr Gnade, sonst ist das Werk nicht mehr Werk.”

Die Errettung aus Gnade macht man sich nur durch Glauben an den Herrn Jesus Christus zu eigen (Johannes 1:12; 3:16; 6:47; Röm. 3:28; 4:3-5; 5:1-2; Gal. 2:16). Säuglinge können nicht durch das Ritual der Taufe errettet und erneuert werden, da dieses erfolgt um Gnade zu verdienen und sie außer Stande sind, an Jesus Christus als Retter zu glauben. Nur diejenigen, die an Christus glauben können und dies tun, empfangen den erneuernden Heiligen Geist (Johannes 7:37-39; Apg 10:44-49; 11:15-17; Gal. 3:2).

Römischer Katholizismus und Rechtfertigung

Dem römischen Katholizismus zufolge beseitigt die Rechtfertigung die Erbsünde und transformiert die Seele, um ihr mehr heiligende Gnade einzuflößen. Die Rechtfertigung ist daher ein Prozess, der in diesem Leben niemals beendet wird. Die Rechtfertigung beginnt bei der Taufe und kann durch Einhaltung der Sakramente und das Vollbringen anderer guter Werke vorangetrieben werden. Die Rechtfertigung kann durch Begehen von Todsünden (ernsthafte Sünden wie Mord, Ehebruch und andere, die durch die römisch-katholische Kirche nicht klar definiert sind) verloren werden. In diesem Fall muss der Sünder durch das Sakrament der Beichte gegenüber einem Priester und Werke der Buße (das Verrichten von Taten der Reue, beispielsweise Gebet, Fasten, Geben von Almosen oder Werke der Barmherzigkeit) erneut gerechtfertigt werden.

Die Bibel bestätigt, dass die Rechtfertigung ein Akt Gottes ist, durch den Er einen Sünder als gerecht in Seinen Augen erklärt, ihm seine Sünden vergibt und ihm Seine eigene vollkommene Gerechtigkeit zuschreibt (Röm. 3:21-4:8; 5:9; 2 Kor. 5:21).

Durch diese Erklärung der Gerechtigkeit ist der Sünder vollkommen in Christus (Kol. 2:10). Niemand kann aus Gottes Sicht mehr gerechtfertigt sein als in dem ersten Moment in dem er glaubt. Gottes Rechtfertigung ist endgültig und kann nicht verloren gehen (Röm. 8:31-35). Daher gibt es danach kein Erfordernis für weitere Rechtfertigung. Sobald er gerechtfertigt ist, ist dem Gläubigen die endgültige Verherrlichung garantiert (Röm. 8:30). Die Bibel hat keine Kategorie namens Todsünde sondern lehrt, dass jede Sünde den Tod mit sich bringt (Eze. 18:4; Röm. 6:23; Jakobus 1:15), und dass schon ein einziger Akt der Sünde den Menschen schuldig macht, das gesamte Gesetz Gottes gebrochen zu haben (Jakobus 2:10).

Römischer Katholizismus und Sühne für Sünden

Das Werk Christi am Kreuz versühnt (büßt, stellt Gott zufrieden) für Sünden, was auf römisch-katholische Säuglinge durch die Säuglings-Taufe Anwendung findet. Bei römisch-katholischen Erwachsenen müssen die Vorteile der Sühne Christi durch Beichte der Sünden gegenüber einem Priester aufrechterhalten werden, der dem Sünder als Gegenleistung für Werke der Buße Absolution erteilt. Außerdem ist es unbedingt erforderlich, regelmäßig die Messe zu besuchen, welche ein andauerndes Opfer Jesu Christi ist. Da solche Rituale nicht für alle Sünden bezahlen können ist nach dem Tode das Leiden im Fegefeuer notwendig, um zusätzliche Sühne für Sünden zu bewirken und die Seele zu reinigen.

Der Bibel zufolge war Jesus das vollkommene Opfer und die vollkommene Bezahlung für alle Sünden aller Menschen (1 Johannes 2:1-2). Jesu einfache Aussage vom Kreuz herab: „Es ist vollbracht“ (Johannes 19:30)bedeutet, das Sein Werk Gottes Zorn gegenüber allen Sündern genugtut und dass es nichts gibt, was diesem Werk hinzugefügt werden kann (Kol. 2:10-14). Gläubige sind durch das Opfer Seines Blutes vollständig von ihren Sünden reingewaschen (Offb. 1:5). Da Jesus Christus unser Hohepriester ist, der allein Sünden vergibt, gibt es kein Erfordernis für einen menschlichen Mittler (Matt. 9:6; Markus 2:7-11). Wir haben direkten Zugang zu Gott aufgrund des Verdienstes Jesu Christi als unser Retter. Daher brauchen wir keinen anderen Mittler wie einen Priester oder die Mutter Jesu, Maria (Johannes 14:6; Apg 4:12; 1 Tim. 2:5; Heb. 7:23-25; 9:15; Röm. 8:34). Die Messe widerspricht Hebräer 10:14-18, wo gesagt wird, dass das eine Opfer Jesu Christi unter dem Neuen Bund “für immer vollendet”, und dass es da, wo es Vergebung der Sünden gibt“, kein Opfer mehr für Sünde” gibt. Die Idee des Fegefeuers kommt aus Fehlinterpretationen von Textstellen wie 1 Korinther 3:11-15 und einer falschen Theologie, die davon ausgeht, dass das Opfer Christi unzureichend war und durch unseren Gehorsam und unser Leiden vollendet werden muss. Das Fegefeuer ist nicht nur eine unbiblische Lehre sondern es ist auch unnötig angesichts der Tatsache, dass Jesus unsere Sünden durch Seinen Tod am Kreuz ein für alle Mal bereinigt hat (Heb. 1:3; 7:25-27). Gläubige, die sterben, gelangen direkt in die Gegenwart Jesu, nicht ins Fegefeuer (2 Kor. 5:8; Phil 1:23).

Römischer Katholizismus und die Gewissheit der Errettung

Da gemäß dem römischen Katholizismus das ewige Leben eine verdiente Belohnung für gute Taten ist, und weil es verloren gehen kann, indem man die Sakramente vernachlässigt oder eine Todsünde begeht, kann niemand sicher wissen, ob er ewiges Leben hat, nicht einmal wenn er seine Sünden beichtet und Werke der Buße verrichtet. Niemand kann wissen, ob er bis zum Ende des Lebens in den notwendigen guten Werken beharren wird. Daher ist vollständige Gewissheit der Errettung unmöglich.

Vollständige Gewissheit der Errettung ist eine tröstliche Lehre der Bibel (Johannes 5:24; 6:37; 10:28-30). Diejenigen, die an Jesus Christus als Retter geglaubt haben, können mit Sicherheit wissen, dass sie ewiges Leben haben (1 Johannes 5:11-13).

Schlussfolgerung

Im römisch-katholischen System muss die Gnade verdient werden, die Errettung kommt aus Werken, die Rechtfertigung muss durch unseren Gehorsam vollendet werden, das Werk Christi am Kreuz ist als Sühne für Sünden unzureichend und vollständige Gewissheit der Errettung ist unmöglich. Was der Apostel Paulus über die Juden in Römer 10:3 gesagt hat trifft auch auf die römisch-katholische Kirche zu: “Denn weil sie die Gerechtigkeit Gottes nicht erkennen und ihre eigene Gerechtigkeit aufzurichten trachten, haben sie sich der Gerechtigkeit Gottes nicht unterworfen.” Letztendlich weicht der römische Katholizismus von der biblischen Wahrheit ab, da die Heilige Schrift nicht seine einzige Autorität ist. Der römisch-katholische Glaube ist bestimmt durch seine Glaubensbekenntnisse, Konzilien, päpstlichen Verkündigungen und Kirchentraditionen. Die Bibel spricht jedoch klar und mit Autorität: Die ewige Errettung ist ein kostenloses Geschenk der Gnade, das man sich allein durch Glauben an Jesus Christus zu Eigen macht und das niemals verloren gehen kann. Errettung ist in niemand anderem als dem Herrn Jesus Christus, der allein unser Retter, Mittler und Priester bei Gott ist (Johannes 14:6; Apg 4:12; 1 Tim. 2:5). Jeder römische Katholik, der an Christi Werk und Sein Versprechen des ewigen Lebens anstatt an seine eigenen Bemühungen glaubt, wird errettet werden: “ Glaube an den Herrn Jesus Christus, so wirst du gerettet werden,…” (Apg 16:31a).


*GraceNotes können heruntergeladen und kopiert werden, damit sie im Dienst verwendet werden können. Eine Genehmigung ist nicht erforderlich, wenn sie unbearbeitet und kostenlos verteilt werden. Wenn Sie keinen PDF-Viewer haben, können Sie hier klicken
GraceNote

GraceNotes
RSS Feed

GraceNotes sind kompakte, vierteljährlich erscheinende Bibelstudien zu wichtigen Themen betreffend Errettung durch Gnade und Leben durch Gnade. GraceNotes sind zum Download (*pdf verfügbar) und Kopieren bestimmt, so dass sie im Dienst für Gott verwendet werden können. Es ist keine Genehmigung erforderlich, wenn GraceNotes unverändert und kostenlos verteilt werden. Sie können die aktuellen GraceNotes erhalten, wenn Sie sich für unseren kostenlosen, vierteljährlich erscheinenden GraceLife-Newsletter anmelden.

GraceNotes