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   Für wen starb Christus?

Können wir aufrichtig zu irgendjemanden sagen: "Jesus Christus starb für deine Sünden"? Während viele Christen sagen, dass wir das können, gibt es manche, die widersprechen.

Diejenigen, die dem nicht zustimmen, argumentieren, dass Jesus Christus nicht für jeden starb, sondern nur für diejenigen, die von Gott erwählt oder auserkoren sind. Jesus starb nicht für die Nicht-Erwählten (die Nicht-Erretteten) weil Gott sie nicht retten wollte. Sie behaupten, dass, wenn Christus für alle Menschen gestorben wäre, dann würde das ein Gespött aus Seinem Tod (weil wirkungslos) und den Nicht-Erwählten machen, weil sie unfähig sind, auf ein Angebot zur Errettung zu reagieren. Diese Ansicht ist als begrenzte Sühne (limited atonement) oder besondere Sühne (particular atonement) bekannt, da sie lehrt, dass Christi Opfertod in seiner Bestimmung begrenzt war. Die entgegengesetzte Ansicht, unbegrenzte Sühne oder universelle Sühne, besagt, dass Christus für alle Menschen in der Welt starb. Ein tieferer Blick in die begrenzte Sühne offenbart viele Probleme mit dieser Ansicht.

Einige theologische Probleme

Das theologische System des Fünf-Punkte-Calvinismus lehrt, dass menschliche Wesen vollkommen tot für Gott sind in dem Sinne, dass sie überhaupt nicht positiv auf Ihn reagieren können. Diese irrige Ansicht über die menschliche Sündhaftigkeit ist der erste Schritt hin zu der Ansicht der begrenzten Sühne. Diese Theologie argumentiert, dass, weil der Mensch überhaupt nicht positiv reagieren kann, Gottes rettende Gnade vollkommen bedingungslos sein muss, so dass der Mensch nicht einmal dafür verantwortlich ist, zu glauben. Der Mensch wird errettet, weil Gott dies souverän verfügt. Da nicht jeder errettet wird, will Gott nicht, dass jeder errettet wird, daher starb Jesus nicht für jeden. Außerdem muss Gott einen Menschen zuerst erneuern und diesem Menschen dann Glauben geben, um zur Errettung an Jesus Christus zu glauben. Das Problem mit dieser Argumentationslinie ist, dass sie mit einer unbiblischen Ansicht über die Verderbtheit des Menschen beginnt. Der Mensch ist durch die Veranlassung des heiligen Geistes in der Lage, positiv auf Gott zu reagieren. (Für eine vollständigere Diskussion, siehe GraceNotes no. 46).

Ein weiteres Problem mit begrenzter Sühne ist, dass die Bibel lehrt, dass Jesus Christus das Gegenstück zum ersten Adam ist (Röm. 5:14-19; 1 Kor. 15:45-47). Christus heilt Adams Sünde und ihre Konsequenzen des Todes und der Verdammnis für die ganze Welt (nicht einen Teil der Welt). Als letzter Adam verschafft Christus Freiheit von der Sünde, Leben und Gerechtigkeit für alle und jeden, der glaubt.

Die Bibel sagt klar, dass Gott jeden liebt und will, dass alle Menschen gerettet werden (Johannes 3:16; 2 Petrus 3:9). Er bezahlte den Preis für alle Sünde der gesamten Menschheit, so dass alle gerettet werden können - wenn sie glauben. Jesus starb nicht nur für alle Sünder, Er starb, um die Strafe für alle Sünden zu bezahlen, was das Problem der gesamten Menschheit ist (Jes. 53:10-12; Johannes 1:29).

Wenn begrenzte Sühne wahr ist, dann steht Gottes Charakter infrage. Jemand, der zu ewiger Hölle verdammt ist, weil er nicht an Christus geglaubt hat, könnte einwenden: "Aber das ist nicht meine Schuld; Gott hat mich nicht erwählt!"

Einige biblische Probleme

Eine Anzahl von Bibelpassagen zeigt klar, dass Jesus Christus für die Sünden der ganzen Welt starb und will, dass jeder gerettet wird. Einige ausgewählte Passagen werden mit ihrer zur Sache gehörigen Wahrheit zusammengefasst:

  • Johannes 1:29 – Das Lamm Gottes nimmt die Sünde der Welt hinweg.
  • Johannes 3:16-17 – Gott liebt die Welt und gab Seinen Sohn, um die Welt zu retten.
  • 2 Korinther 5:19 – Gott versöhnte die Welt in Christus mit Sich selbst.
  • 1 Timotheus 2:3-6 – Weil Gott, unser Retter, will, dass alle Menschen gerettet werden, gab Jesus Christus Sich selbst als Lösegeld für alle.
  • 1 Timotheus 4:10 – Gott ist der Retter aller Menschen, besonders derer, die glauben.
  • Hebräer 2:9 – Jesus schmeckte den Tod für alle.
  • 2 Petrus 3:9 – Der Herr ist nicht willens, dass jemand verlorengehe, sondern dass alle zur Buße (Änderung der Ansicht) kommen.
  • 1 Johannes 2:2 – Jesus ist das Sühnopfer nicht nur für die Sünden des Christen, sondern für die Sünden der ganzen Welt.
  • 1 Johannes 4:14 – Der Vater sandte den Sohn als Retter der Welt.
  • Diejenigen, die an begrenzte Sühne glauben, versuchen zu argumentieren, dass "Welt" in diesen Passagen "die Erwählten" bedeutet, und dass "alle" "alle Erwählten" bedeutet, aber das ist nicht das, was der Text sagt sondern es wird künstlich durch ihr theologisches System importiert. Das Wort "Welt" wird im Johannesevangelium 80 mal verwendet, aber es bedeutet niemals "die Erwählten". Sie wollen argumentieren, dass Christus nicht für alle Menschen starb (ohne Ausnahme jeden), sondern für alle Arten von Menschen (ohne Unterschied zwischen Rassen, Geschlechtern, usw.). Aber die Bedeutung von "alle" ist "alle". Die Bibel könnte klarer nicht sein. Jesu Tod war für alle; Er starb für Christen, von denen ihm einige Schande machen mögen, und sogar für Nicht-Christen, die Ihn zurückweisen. Man betrachte die Zusammenfassung der folgenden Passagen:
  • Hebräer 10:29 – Einige, die geheiligt sind, treten den Sohn Gottes mit Füßen, erachten das Blut des Bundes für gemein und schmähen den Geist der Gnade.
  • 2 Petrus 2:1 – Der Herr erkaufte falsche Lehrer, die Ihn verleugnen und verdorben werden.

Einige praktische Probleme

Wenn begrenzte Sühne richtig ist, dann können wir nicht aufrichtig zu jedem sagen "Gott liebt dich und Jesus starb für dich." Wir können nicht allen sagen, dass Gott ihm ewiges Leben anbietet. Wir können ihnen nicht sagen, dass sie glauben müssen, weil sie es nicht könnten, wenn sie nicht erwählt wären. Wir können berechtigterweise nicht das Evangelium "der ganzen Schöpfung" anbieten (Mark 16:15). Wenn wir die begrenzte Sühne vertreten, dann können wir selbstverständlich nicht wissen, wer die nichterretteten Erwählten sind, so dass das Evangelisieren in Verwirrung und Widersprüchen versumpft.

Schlussfolgerung

Begrenzte Sühne kommt von den falschen Lehren der völligen Verderbtheit und der bedingungslosen Erwählung. Wenn man die Bibel für sich selbst sprechen lässt, dann stützt sie die begrenzte Sühne nicht, sondern bestätigt eine unbegrenzte Sühne. Es ist kein Gespött für das Werk Christi am Kreuz oder für die Nicht-Erretteten, dass Gott sie liebt und für ihre Sünden bezahlt. Die Gültigkeit und der Wert von Gottes Liebe und von Seinem gnadenvollen Angebot des ewigen Lebens wird nicht durch den potentiellen Empfänger bestimmt sondern durch den Geber und Seine Motivation. Es zeigt die größte Liebe Gottes, Seinen Sohn zu geben, um für die Sünde derjenigen zu bezahlen, die Ihn zurückweisen. Wir können den Menschen mit Überzeugung sagen, dass Gott sie liebt, dass Jesus Christus den Preis für ihre Sünde bezahlt hat, von den Toten auferstand und ihnen ewiges Leben anbietet, wenn sie Seiner Verheißung glauben. Jesu Sühne war hinreichend und für alle Menschen erhältlich, aber wird nur von denen, die glauben, wahrgenommen. "Denn ich schäme mich des Evangeliums von Christus nicht; denn es ist Gottes Kraft zur Errettung für jeden, der glaubt, zuerst für den Juden, dann auch für den Griechen" (Röm. 1:16).


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