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   Antworten auf häufige Einwände gegen die kostenlose Gnade, Teil 1

Simply By Grace Podcast


Seit das Evangelium zum ersten Mal gepredigt wurde, haben Menschen der Lehre von der kostenlosen Gnade widersprochen, die besagt, dass Menschen aus der bedingungslosen Gnade Gottes allein durch Glauben an Jesus Christus gerettet werden. Oft beruhen die Einwände auf einem falschen Verständnis des Wesens der Gnade Gottes und der Lehre von der kostenlosen Gnade. Manchmal werden ohne viel Nachdenken lediglich Einwände anderer nachgeplappert. Hier sind Antworten auf sechs häufige Einwände gegen die Lehre von der kostenlosen Gnade über die Errettung.

Einwand #1: Kostenlose Gnade ist "Easy Believism" (Lehre vom leichten Glauben).

  • Niemand lehrt absichtlich, dass Glauben leicht ist. Die Wahrheit ist, dass es nicht immer leicht ist zu glauben. Für viele ist es schwer anstatt leicht zu glauben. Es ist zum Beispiel nicht leicht zu glauben
  •   . . . dass meine Sündhaftigkeit ewige Trennung von Gott verdient.
      . . . dass Gott mich ungeachtet meiner Sünde liebt.
      . . . dass Gott Seinen Sohn sandte um anstatt meiner zu sterben.
      . . . dass Jesus Christus vor 2000 Jahren für all meine Sünden bezahlte.
      . . . dass Jesus Christus von den Toten auferstand und jetzt lebt.
      . . . dass Jesus Christus mir ewiges Leben als kostenloses Geschenk anbietet.
  • Es mag vielleicht nicht leicht sein zu glauben, aber es ist einfach zu glauben. Einfach bedeutet singularisch, da es nur eine Bedingung für die Errettung gibt: an Jesus Christus als Retter zu glauben.
  • Wie schwierig ist es denn, Joh. 3:16, Apg 16:31 und viele andere Verse zu verstehen, die besagen, dass wir nur glauben müssen um errettet zu werden? Wir dürfen der Heiligen Schrift nicht mehr hinzufügen als sie sagt.
  • Warum sollte Gott es schwer machen? Der "Gott aller Gnade" (1 Petrus 5:10) will, dass alle Menschen gerettet werden (1 Tim. 2:4). Er macht die Errettung nicht zu einem Test der Hingabe, des Gehorsams oder der Ausdauer. Christus starb für die Welt (Johannes 3:16) und bezahlte für alle Sünden (Johannes 1:29; 1 Johannes 2:2). Wenn Gott Seinen Sohn für uns hingab, warum sollte Er uns nicht alles andere geben, das wir für unsere Errettung brauchen, ausgehend von einer einfachen Bedingung: Glauben (Röm. 8:32)?

Einwand #2: Kostenlose Gnade glaubt, dass man Jesus als Herrn zurückweisen kann und trotzdem errettet ist.

  • Niemand lehrt dass man Jesus als Meister zurückweisen aber zur Errettung an Ihn glauben kann. Dies ist eine unfaire Kritik die auf Inferenz basiert. Es wäre entgegen der Logik, an Jesus als Retter zu glauben, aber Ihn als Herrn und Meister zurückzuweisen. Kostenlose Gnade lehrt einfach, dass der Glaube an Jesus als Retter eine Angelegenheit ist, die separat von der Hingabe an Ihn als Herrn und Meister ist.
  • Jesus muss Gott der Herr sein um der Retter zu sein. Kostenlose Gnade bekräftigt die Göttlichkeit Jesu Christi und Seine Position als Herr aller. Nur als Herr kann Jesus ein ewiges Opfer darbringen, ewiges Leben geben und ewiger Priester sein.
  • Es gibt einen Unterschied zwischen Christi objektiver Herrschaft und unserer subjektiven Reaktion. Jesus ist Herr, ob man sich Ihm unterordnet oder nicht, genauso wie der Präsident der Vereinigten Staaten der Präsident aller Bürger ist, sogar derer die ihn nicht unterstützen und sich ihm nicht unterordnen.
  • Herrschaft ist nicht das Thema bei der Errettung, sondern die Errettung von der Strafe für die Sünde. Jeder der zu Jesus als Retter vor der Sünde kommt wird auf ewig errettet. Dies ist der Beginn eines lebenslangen Lernprozesses, sich Ihm als Meister unterzuordnen.

Einwand #3: Kostenlose Gnade lehrt nicht, dass ein Ungläubiger sich von Sünden abwenden (Buße tun) muss um errettet zu werden.

  • Diese Anschuldigung ist richtig, wenn Buße als Abkehr von Sünden definiert wird, weil das menschliche Anstrengung hinzufügen würde.
  • Viele oder die meisten Vertreter der kostenlosen Gnade glauben, dass Buße (metanoia) eine Änderung des Herzens oder der Ansicht bedeutet. Glauben an Jesus Christus als Retter impliziert eine Änderung des Herzens oder der Ansicht über etwas (z.B. der eigenen Bedürftigkeit, wer Christus ist, was Christus getan hat, was Christus verheißen hat).
  • Wenn man sich von allen Sünden abwenden muss, wie könnte man wissen wann das vollkommen erreicht ist? Wir haben alle fortdauernde, sündige Begehrlichkeiten, wir alle sündigen weiter gelegentlich, und wir sind uns nicht aller unserer Sünden bewusst.

Einwand #4: Kostenlose Gnade glaubt, dass ein erretteter Mensch keine Anzeichen guter Werke zeigen muss, was Jakobus 2:14-26 widerspricht.

  • Niemand sagt das. Stattdessen lehrt die kostenlose Gnade, dass gute Werke Anzeichen, jedoch kein Beweis, der Errettung sein können. Vermutlich alle Lehrer der kostenlosen Gnade stimmen darin überein, dass alle Gläubigen gute Werke haben. Allerdings sind diese Werke nicht immer sichtbar, so dass es unmöglich ist, sie als abschließenden Beweis der Errettung zu verwenden.
  • Diese Kritik ist nicht stichhaltig, solange nicht zuerst definiert wird, was gute Werke sind. Nicht-Christen tun gute Werke im Sinne guter Taten, aber ein gutes Werk aus Gottes Sicht ist Gehorsam zu Gott, der Ihn verherrlicht, indem Sein Wille in Seiner Macht getan wird. Nur Gott kann das über jemandes Werke wissen.
  • Wenn Werke die Errettung beweisen können, dann müssen wir fragen: wie viele Werke, wie oft und für wie lange? Es gibt keinen objektiven Maßstab der diese Frage beantwortet; es hängt von der subjektiven Meinung und dem teilweisen Wissen über das Verhalten und die Motive eines anderen von demjenigen ab, der das Urteil fällt. Niemand außer Gott kann über diese Dinge richten. Der Gläubige kann jedoch wissen ob er an die objektive Realität des Herrn Jesus Christus als Retter glaubt.
  • Jakobus 2:14-26 erörtert nicht die Errettung vor der Hölle. Im Kontext sagt Jakobus seinen erretteten Lesern wie sie von der Nutzlosigkeit des Glaubens ohne Werke befreit (errettet) werden können. Glaube, der anderen nicht hilft, ist nutzlos für die Bedürftigen und nutzlos bei der Beurteilung des Lebens des Gläubigen am Richterstuhl Christi (Siehe GraceNotes No. 2 'Glaube und Werke in Jakobus 2:14-26').

Einwand #5: Kostenlose Gnade führt zu falscher Gewissheit der Errettung.

  • Nur Errettung aus Gnade durch Glauben (einer Überzeugung, dass etwas wahr ist) ermöglicht einem, volle Gewissheit zu haben, da es auf objektiven Realitäten basiert—Christi Tod als Bezahlung für die Sünde, Seine Auferstehung für das Leben und die Wahrhaftigkeit Seiner Verheißung, diejenigen zu erretten, die glauben.
  • Errettung, die von guten Werken oder Hingabe abhängt, kann keine völlige Gewissheit geben, da das eigene Verhalten und die eigene Hingabe niemals perfekt sind. Nur hundertprozentige Perfektion könnte jemandem völlige Gewissheit geben.
  • Völlige Gewissheit kommt aus dem Glauben an eine objektive Wahrheit, die sich niemals ändert, wohingegen subjektive menschliche Leistung und Gefühle ständig ändern.

Einwand #6: Kostenlose Gnade führt zu Zügellosigkeit.

  • Dies ist ein irreführender Vorwurf, der mehr auf Mutmaßungen als auf der Realität beruht. Selten kann der Kritiker ein Beispiel für jemanden geben, der Gnade als Vorwand benutzt, zügellos zu leben. Man sollte den Kritiker bitten, Beispiele anzuführen.
  • Gläubige reagieren normalerweise auf Gnade, indem sie Gott gehorchen und dienen, nicht indem sie gegen Ihn sündigen. Wenn ein Gläubiger wertschätzt was Gottes Liebe und Gnade für Ihn getan haben ist die natürliche Reaktion Dankbarkeit, die sich in frommem Verhalten wiederspiegelt. Während Beispiele derjenigen, die die Gnade als Vorwand für Zügellosigkeit sehen, selten sind, sind Beispiele derjenigen, die Gnade als einen Grund Gott zu gehorchen und zu dienen sehen, in überwältigender Hülle und Fülle vorhanden.
  • Dieser Einwand wird abschließend in Römer Kapitel 6-8 beantwortet, die erklären, dass Gottes Gnade Gläubigen ein neues Leben, eine neue Position und eine neue Kraft gibt, rechtschaffen zu leben.
  • Gnade erzieht uns, rechtschaffen zu leben (Titus 2:11-13); wir verdienen uns die Gnade nicht indem wir rechtschaffen leben (Titus 3:5). Erziehung zu einem frommen Leben ist ein lebenslanger Prozess für jeden Gläubigen.
  • Gläubige werden dafür, wie sie leben, zur Verantwortung gezogen. Diejenigen, die kostenlose Gnade lehren, lehren auch Verantwortlichkeit und Rechenschaft. Vor dem Richterstuhl Christi werden alle Gläubigen Rechenschaft darüber ablegen müssen, wie sie gelebt haben. Sie werden in diesem Leben und in Ewigkeit belohnt oder sie werden den Verlust von Belohnungen erleiden (Röm. 14:10; 2 Kor. 5:10).

Schlussfolgerung

Wenn wir das Evangelium von Gottes kostenloser Gnade predigen, dann werden wir auf Einwände stoßen. Wir haben hier einige häufige Einwände diskutiert, aber es gibt mehr davon. Warum widersprechen Menschen der kostenlosen Gnade überhaupt? Das kommt davon, dass der Mensch eine natürliche Abneigung gegen Gnade aufgrund seines Stolzes hat (siehe GraceNotes No. 44 'Die Abneigung des Menschen gegen die Gnade'). Dies führt einen dazu, das Wesen von Gottes erstaunlicher Gnade zu missverstehen und menschliche Leistung und Verdienste einzubringen. Die kostenlose und bedingungslose Gnade Gottes erscheint zu gut um wahr zu sein. Aber das Evangelium der kostenlosen Gnade ist die einzige Botschaft, die Gläubigen volle Gewissheit ihrer ewigen Errettung gibt.


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